Das Gehirn ist permanent elektrisch aktiv, diese Aktivität kann man mit einem EEG messen. Über diese sogenannten „Gehirnwellen“ oder „EEG-Wellen“ organisiert das Gehirn seine Aktivität. Trainiert man diese Rhythmen, so schult man das Gehirn in seiner Grundfunktion bei der Kontrolle und Regulation von Funktionen. Im EEG messbar sind unterschiedliche Gehirnwellen die Bezeichnungen wie „Delta“, „Theta“, „Alpha“ oder „Beta“ tragen und sich durch in ihrer Geschwindigkeit (Frequenz) und Ausprägung (Amplitude) unterscheiden. Diese Gehirnwellen sind je nach Bewusstseinszustand unterschiedlich stark ausgeprägt.
Bei vielen Kindern mit Aufmerksamkeitsstörungen und AD(H)S hat sich gezeigt, dass in Situationen in denen sie wach und mental aktiv sein sollen (z.B. In der Schule) das EEG eine zu hohe Theta-Aktivität aufweist, d.h. das Gehirn arbeitet langsam. Dagegen ist die Beta-Aktivität reduziert. Beim Neurofeedback wird dem Kind eine geringe Zahl von Sensoren (max. 4) am Kopf angelegt und das EEG abgeleitet. Mit Hilfe der Frequenzanalyse wird nun das EEG in seine Frequenzbereiche zerlegt und die Intensität der einzelnen Bänder errechnet. Das Ziel des Trainings ist es nun, dass das Kind es schafft, die Intensität der Theta-Aktivität zu reduzieren und unter einen individuell bestimmten Schwellenwert abzusenken. Immer dann, wenn dies dem Kind gelingt, gibt es ein positives Feedback auf dem für das Kind sichtbaren Bildschirm, beispielsweise wird ein Ball im Tor versenkt, ein Videospiel läuft weiter etc. Was auf dem Bildschirm als Feedback zurück gemeldet wird, soll mit dem Kind abgestimmt werden. Je häufiger das Kind eine positive Rückmeldung in Form der gewünschten Veränderung auf dem Bildschirm bekommt, umso mehr lernt das Gehirn die Strategie, die zu dem Erfolg geführt hat.
Die neuen Strategien werden nicht vom Trainer vorgegeben, vielmehr entdeckt das Kind diese auf zunächst unbewusster Ebene selber. Wenn das Kind die Reduzierung der Theta-Aktivität gelernt haben, wird in einem zweiten Schritt eine Erhöhung der Hirnaktivität angestrebt, die für eine gute mentale Funktionalität stehen, d.h. die Beta- Aktivität soll erhöht werden. Das Kind lernt sein Gehirn zu trainieren und in einen gewünschten Zustand zu versetzen. Dadurch werden die Symptome einer gestörten Aufmerksamkeit deutlich verbessert, gleichzeitig erfährt das Kind eine Erhöhung ihrer Selbstwirksamkeit. Um die erlernten Strategien zu festigen und im Alltag zuverlässig abrufen zu können, wird im Rahmen des Trainings mithilfe von sogenannten „Anker-Karten“ geübt. Anhand von Aufgaben ohne Feedback (z.B. kleinen Text abschreiben) soll das Kind dann versuchen, den im Training mit Feedback geübten mentalen Zustand (gute Fokussierung, Aufmerksamkeit) herzustellen. Die Anker-Karte hilft dabei, in dem es dem Kind als Erinnerung (Anker) zum Training dient. Weitere Informationen finden Sie auch auf der folgenden Webseite: www.dgbfb.de (Deutsche Gesellschaft für Biofeedback) www.adhs-feedback.de
Beim Elektroenzephalogramm (EEG) handelt es sich um ein Verfahren, bei dem die Aktivität der Nervenzellen mit Sensoren von der Schädeloberfläche abgeleitet und sichtbar gemacht werden. In Abhängigkeit der Aktivität der Zellen lassen sich im EEG verschiedene von einander abgrenzbare Frequenzbereiche darstellen. Frequenzbereiche beschreiben dabei die Anzahl von gemessenen Schwingungen bezogen auf eine Sekunde (1/s = Hz). Es lassen sich mittels einer Frequenzanalyse 4 Hauptfrequenzbänder unterscheiden, die je nach Aktivierungslage mehr oder weniger im EEG vorkommen: Im Tiefschlaf finden wir überwiegend Delta-Aktivität im EEG. Sind wir dagegen mental aktiv, nimmt die Frequenz der Schwingungen zu und das EEG wird von Beta-Aktivität dominiert. Theta-Aktivität tritt vor Allem dann in den Vordergrund, wenn wir träumen, meditieren oder dösen, d.h. wir sind nicht aktiv mit der Umwelt in Kommunikation. Im EEG messbar sind unterschiedliche Gehirnwellen die Bezeichnungen wie „Delta“, „Theta“, „Alpha“ oder „Beta“ tragen und sich durch in ihrer Geschwindigkeit (Frequenz) und Ausprägung (Amplitude) unterscheiden. Diese Gehirnwellen sind je nach Bewusstseinszustand unterschiedlich stark ausgeprägt.